Der Untergang

In den nächsten zwanzig Jahren wird es keinen katholischen Bischof mehr
in Österreich geben. Die Kirche wird in Spaltung und Schisma
untergehen. Ein Kommentar von Johannes M. Schwarz.
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Linz
(www.kath.net) Sie haben es geschafft - die unheilige Allianz der
intoleranten Kirchenmänner, kirchensteuerfinanzierten Funktionäre und
Medien, unterstützt von einigen Bischöfen, die sich nicht um
Brüderlichkeit, sachliche Beruhigung und Solidarität bemühten, sondern
lieber auf den Wellen der künstlichen Empörung ritten und versuchten,
für ihre „kritische Haltung“ ein bisschen mediales Lob zu ernten.

Sie alle haben „Wagner“ verhindert, den sie - die meisten, ohne ihn zu
kennen - nun über Wochen Spießruten laufen ließen. Faschismus - von
ital. fasces, das Rutenbündel. So hat einst meine Geschichtslehrerin
die Wortwurzel der unseligen politischen Bewegung aus dem Italienischen
hergeleitet.

Die Rute als Machtsymbol. Irgendwie werde ich dieses Bild nicht los,
wenn ich an die öffentliche Hinrichtung von Pfarrer Wagner denke. Welch
Ironie, hat doch gerade der kirchliche Liberalismus und tolerante
Linzer Weg sich in seiner brutalsten Form als Totalitarismus erwiesen,
der nichts gelten lässt, was von ihm abweicht.

Selten war Hass so spürbar, wie nun bei denen, die der Amtskirche vor
einigen Jahren „Drohbotschaft“ unterstellten und Akzeptanz der
„Gewissensentscheidung“ forderten. Heute versteht man was damit gemeint
war: „Freiheit! Aber nur für uns!“

Und die Saat des Hasses geht auf. Dazu reicht ein Blick in die
Internetforen der Tageszeitungen. Sieh hin Linz, siehe deine Kinder. An
deinen Früchten wird man dich erkennen.


Was sind die Früchte des Linzer Weges - außer einigen fragwürdigen
ideologischen Errungenschaften, wie der ersten
Donaudampfschifffahrtsfrauenpriesterweihe?

Man verstehe mich nicht falsch. Es gibt viele nette Menschen in Linz.
Ich will auch meinen, es gibt nur wenige wirklich böse. Aber nett sein
und katholisch sein sind zwei verschiedene Dinge. Was nützen der Kirche
„lebendige“ Pfarreien - mit vielen zweifellos netten Menschen, in denen
fast keiner mehr das Glaubensbekenntnis beten darf, weil jeder Satz
gelogen wäre.

Wagner hat keine Spaltung gebracht - seine Person hat sie nur sichtbar
werden lassen. Ein großer Teil der Linzer Priester und Laien lebt - wie
es scheint - im Schisma. Aber sind sie nicht die heldenhaften
Verteidiger des Zweiten Vatikanischen Konzils? Behaupten kann dies nur,
wer die Konzilstexte nie gelesen hat.

Oder wann haben sie das letzte Mal in diesen Kreisen eine Bezugnahme
auf Nr. 47 der sonst so gern zitierte Konstitution „Gaudium et Spes“
gehört: „Polygamie, um sich greifende Ehescheidung, sogenannte freie
Liebe und andere Entartungen entstellen diese Würde [der Ehe]. Darüber
hinaus wird die eheliche Liebe öfters durch Egoismus, bloße Genußsucht
und durch unerlaubte Praktiken gegen die Fruchtbarkeit der Ehe (i.e.
Verhütung) entweiht“ (GS 47). In Predigten, Hochschulvorträgen,
Bildungshäusern und Veranstaltungen stellt man sich in Linz nur all zu
klar gegen diese Lehre des Konzils.

Lehnt man also Teile des Konzils ab? Das lässt einen ironisch fragen,
was denn den Linzer Weg so sehr von der Piusbruderschaft unterscheidet.
Gut, mir ist es eingefallen. Die Piusbruderschaft lehnt nur ein Konzil
ab - der Linzer Weg fast alle 21. Darum wird die Kirche in Linz
untergehen - und nicht nur in Linz. Linz ist auch anderswo.

Aber noch ist es nicht soweit. Noch hat man in der „Causa Wagner“ einen
Sieg zu feiern. Und in Rausch und Taumel schwört man, dass kein
Kandidat mehr auf die Kathedra steigen wird, der nicht dem Herzen nach
dem Linzer Weg entspricht. Dafür wird man sorgen.

Man hat seine Macht an Wagner demonstriert und ein Exempel statuiert.
Darum wird es keinen „katholischen“ Bischof in Österreich mehr geben.
Man weiß nun, wie man einen solchen erfolgreich verhindert.

Ist dies alles deprimierend? Zu pessimistisch? Diese Zeilen hat nur ein
Mensch geschrieben. Die Geschichte aber, die schreibt Gott. Als man den
toten Leichnam Seines Sohnes vom Kreuz herabnahm und in den Schoß
seiner Mutter legte, schien in den Augen der Menschen alles verloren.

Doch wir wissen, dass im Kreuz der eigentliche Triumph Gottes liegt. Im
Tod ersteht uns Leben. So war es bei Christus, und so war es auch
seither immer wieder.

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