Geldwirtschaft und +++ Die Bergpredigt
Die Verunsicherung ist total. Wahnhafte Gier weniger tausender Funktionäre der abendländisch geprägten Geldwirtschaft hat die Welt an den Abgrund einer beispiellosen Krise manövriert. Zugleich verkämpfen sich die Hierarchen der Institution, die das Abendland geprägt hat, der katholischen Kirche nämlich, in der Befestigung von Dogmatik und Apparat. Beide, so scheint es, haben mit den Menschen nichts mehr im Sinn, für die sie doch eigentlich ein Minimum an materieller und geistiger Wohlfahrt zu sichern hätten; für die sie stellvertretend und identitätsstiftend tätig sein sollten. Die parallel verfochtene Verteidigung vorgeblich abendländischer Werte gegen islamische Anfechtung und andere Gefahren gewinnt vor diesem Hintergrund fast komische Aspekte. Wer kennt sie eigentlich noch, „unsere“ Werte? Ob Wirtschaft, ob Recht, ob Gerechtigkeit, das Urdokument aller Sozialethik in Europa, die wir plötzlich neu beschwören, ist die Bergpredigt Jesu Christi. Niemand – nicht einmal Liberale, Marxisten, Agnostiker – hat je diese in ihrer Eindeutigkeit atemberaubende Zusammenfassung humaner Prinzipien anzufechten gewagt, weil er nichts Besseres zu bieten hätte. Der leicht gekürzte Text gemäß dem Evangelium des Matthäus folgt der aus dem Jahr 1980 stammenden, sogenannten Einheitsübersetzung, auf die sich die deutschsprachigen Christen über Konfessionsgrenzen hinweg geeinigt haben. Bei Luther geht es oft weit deftiger zu. Die gelegentlich kritisierte Milderung durch die modernere Sprache nimmt dem Dokument jedoch nichts an Eindeutigkeit.
Michael Frank
Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie.
Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.
Weiterlesen auf http://www.datum.at/0409/stories/5606083
Michael Frank
Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie.
Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.
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lieberaugustin - 1. Apr, 10:53